Vitamin D

Einleitung

Vitamin D wird auf natürliche Weise auf der Haut gebildet, wenn diese Sonnenstrahlung ausgesetzt ist1. Dies reicht jedoch nicht immer aus um genügend mit Vitamin D versorg zu sein. Besonders häufig treten Unterversorgungen auf während der Winterzeit, bei Personen die sich selten im Freien aufhalten, einen dunkleren Hauttyp haben oder älter sind 1.

Zu wenig

Ein Vitamin D-Mangel bei Erwachsenen kann zu einem höheren Risiko von Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) sowie Knochen- oder Muskelschmerzen, Muskelschwäche und allgemeiner Müdigkeit führen1. Ein Mangel geht unter anderem ebenfalls einher mit einem höheren Risiko für: Grippe2, Brustkrebs3, schlechterem Alzheimerverlauf4, Krebs (indikativ5), höhere Sterblichkeit6.

Zu viel

Vitamin D wird in hohen Mengen giftig. Symptome können unter anderem sein: Herzrhythmusstörungen, Schwäche, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechnung und Bewusstseinsstörungen1. Bei sehr hohen Dosen geht dies bis zum Tod1. Eine Überversorgung durch natürliche Vitamin D Quellen ist aber fast nicht möglich. Die Ursache von Vitamin D Vergiftungen sind zumeist in falscher Verwendung von Vitamin D Präparaten begründet1.

Empfohlene Tageszufuhr (im Total)

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen empfiehlt für Personen zwischen 2 und 60 Jahren eine Tageszufuhr von 600 IE pro Tag (15 μg/Tag) 7.

Persönlicher Versorgungsstatus

Der persönliche Versorungsstand mit Vitamin D kann mittels eines Bluttestes festgestellt werden. Ärzte und Apotheken bieten solche Tests an. Dabei wird die Menge an 25OHD im Blut gemessen (Vitamin D im Blut). Das Resultat kann entweder in nmol/l (Nanomol per Liter) oder ng/ml (Nanogram per Mililiter) angegeben werden.
1 ng/ml = 2.5 nmol/l
1 nmol/l = 0.4 ng/l
Ergebnis in ng/ml Ergebnis in nmol/l
30 ng/ml75 nmol/l
36 ng/ml90 nmol/l
40 ng/ml100 nmol/l
48 ng/ml120 nmol/l
200 ng/ml500 nmol/l
Mindestlevel

Unter 32 ng/l (80 nmol/l) scheinen diverse Krankheitserscheinungen gehäuft auszutreten. Daher sollte die Blutkonzentration nicht darunter liegen. Das BLV gibt als Zielwert für Sturz- und Frakturreduktion eine Wert von 30ng/l (75 nmol/l) an1.

Maximumlevel

In einer 15-jährigen Studie wurde festgestellt, dass die Sterblichkeit der untersuchten Personen mit zunehmender Blutkonzentration von 25OHD abnahm bis hin zu einem Schwellwert von ca. 48 ng/ml (100-120 nmol/l), aber sobald 48ng/ml (120nmol/l) überschritten wurde, wieder anstieg 6. Afrikanische Jäger-Sammler, die noch eine ursprüngliche Lebensweise pflegen, haben in etwa ein Level von 46 ng/ml (115 nml/l)8. Es sieht danach aus, dass eine Blutkonentration von 48ng/ml (120 nmol/l) nicht überschritten werden sollte.

Fazit

Der Idealwert scheint zwischen 36-48 ng/ml (90-120 nmol/l) zu liegen 9.

Typen von Ergänzungsmitteln

Vitamin D Ergänzungsmittel werden als Vitamin D2 und D3 angeboten. Vitamin D2 ist eine unnatürlich Form, die der Körper so nicht kennt, jedoch billiger in der Produktion ist. Daher sollte immer D3 verwendet werden.
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin und sollte daher immer zusammen mit Fett oder Öl eingenommen werden.

Maximale Dosierung

Gemäss BLV liegt die maximale sichere Tagesdosis von Vitamin D bei 4000 IE/Tag für einen Erwachsenen.

Biologische Details

Vitamin D (Cholecalciferol) wird durch Sonneneinstrahlung auf der Haut gebildet oder durch die Ernährung aufgenommen. In der Leber wird das Vitamin D zu 25OHD (langer Name "25(OH)Vitamin D3") umgebaut und ins Blut abgegeben zur Zirkulation. Die Zellen nehmen das 25OHD auf und bauen es in ihrem Inneren um zu 1,25(OH)2D3, welches sie dann nutzen.

Fazit

Ein Unterversorgung von Vitamin D sollte vermieden werden, da es gewisse Krankheiten zu begünstigen scheint. Da Vitamin D bei zu hohen Dosen giftig wird, sollten eher nur geringere Dosen, wie z.B. die vom BLV empfohlenen 600 IE pro Tag7 konsumiert werden. Bei höherer Dosierung sollte ab und zu ein Bluttest gemacht werden um sicherzustellen, dass sich Vitamin D im Körper nicht in ungesundem Ausmass ansammelt.


Quellenverzeichnis

1
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen [BLV]. (2017). Fachinformation zu Vitamin D. Abgerufen unter https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/fachinformation-vitamin-d.pdf.download.pdf/fachinformation-vitamin-d.pdf am 2018-01-27.

2
Urashima M, Segawa T, Okazaki M, Kurihara M, Wada Y, Ida H. (2010). Randomized trial of vitamin D supplementation to prevent seasonal influenza A in schoolchildren. Abgerufen unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20219962?dopt=AbstractPlus am 2018-06-20.

3
Yin L, Grandi N, Raum E, Haug U, Arndt V, Brenner H. (2010). Meta-analysis: serum vitamin D and breast cancer risk. Abgerufen unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20456946?dopt=AbstractPlus am 2018-06-20.

4
Oudshoorn C, Mattace-Raso FU, van der Velde N, Colin EM, van der Cammen TJ. (2008). Higher serum vitamin D3 levels are associated with better cognitive test performance in patients with Alzheimer's disease. Abgerufen unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18503256?dopt=AbstractPlus am 2018-06-20.

5
William B. Grant. (2018). A Review of the Evidence Supporting the Vitamin D-Cancer Prevention Hypothesis in 2017. Abgerufen unter http://ar.iiarjournals.org/content/38/2/1121.long am 2018-06-20.

6
C.T. Sempos, R. A. Durazo-Arvizu, B. Dawson-Hughes, E.A. Yetley, A.C. Looker, R.L. Schleicher, G. Cao, V. Burt, H. Kramer, R.L. Bailey, J.a T. Dwyer, X.Zhang, J.Gahche, P.M. Coates, M.F. Picciano. (2013). Is There a Reverse J-Shaped Association Between 25-Hydroxyvitamin D and All-Cause Mortality? Results from the U.S. Nationally Representative NHANES. Abgerufen unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3701270/ am 2018-06-21.

7
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen [BLV]. (2017). Empfehlungen zu Vitamin D. Abgerufen unter https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrung/empfehlungen-vitamin-d.pdf.download.pdf/empfehlungen-vitamin-d.pdf am 2018-01-27.

8
Luxwolda MF, Kuipers RS, Kema IP, Dijck-Brouwer DA, Muskiet FA. (2012). Traditionally living populations in East Africa have a mean serum 25-hydroxyvitamin D concentration of 115 nmol/l. Abgerufen unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22264449?dopt=AbstractPlus am 2018-06-20.

9
Bischoff-Ferrari HA. (2008). Optimal serum 25-hydroxyvitamin D levels for multiple health outcomes. Abgerufen unter https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18348447 am 2018-06-20.